Christian Lautermann
23 Seiten · 4,23 EUR
(20. Juni 2017)
Aus der Einleitung:
Die Transformation des deutschen Energiesystems hin zu einer nachhaltigeren Produktion, Distribution und Konsumption von Energie hat über die letzten zehn Jahre ein Phänomen hervorgebracht, das mittlerweile mit dem Begriff "Bürgerenergie" einen festen Platz in der energiepolitischen und -wirtschaftlichen Diskussion eingenommen hat. Insbesondere hinsichtlich der in der liberalisierten Energiewelt wertgeschätzten "Akteursvielfalt" spielen Energieunternehmen, die von Bürgerinitiativen gegründet wurden oder an denen sich Bürger auf verschiedene Weisen beteiligen können, eine besondere Rolle. Sie bringen zum Ausdruck, dass eine unternehmerische Tätigkeit von engagierten Bürgern in einem vormals von wenigen Großunternehmen dominierten Bereich wie der Energiewirtschaft nicht nur wirtschaftlich möglich geworden ist, sondern von einer breiten gesellschaftlichen Mehrheit befürwortet wird.
Möchte man dieses Phänomen vom Energiekontext abstrahieren, so bietet sich dafür der Begriff Bürgerunternehmertum (engl.: Civic Entrepreneurship) an. Die Fragestellung, der in diesem Beitrag nachgegangen werden soll, bezieht sich auf die konzeptionellen Voraussetzungen, unter denen mit dem Begriff Bürgerunternehmertum der Zusammenhang, die Verbindung und der Übergang von bürgerschaftlichem Engagement und unternehmerischem Handeln sinnvoll thematisiert werden können.
Leiter des Forschungsfeldes Unternehmensführung und Konsum am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin. Forschungsschwerpunkte: Nachhaltiges Wirtschaften, Unternehmensethik, Corporate Social Responsibility und Social Entrepreneurship.
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