Alexander Lenger, Philipp Rhein
27 Seiten · 4,62 EUR
(20. Juni 2016)
Aus der Einleitung der Herausgeber:
Im Beitrag von Alexander Lenger und Philipp Rhein wird die Feldanalyse nach Bourdieu als Analyseinstrumentarium zur Schaffung einer empirischen Ausgangsbasis zur Rekonstruktion des wirtschaftswissenschaftlichen Feldes in Deutschland in ihrem Kerngehalt vorgestellt. Die Autoren plädieren für diesen Zugang, da so die Mechanismen der strategischen Positionierungen und der symbolischen Herrschaft der wirtschaftswissenschaftlichen Akteure sowie die Probleme des vorherrschenden Methodenmonismus aufgezeigt werden können. Ebenso werden über die Habitus- und Feldtheorie von Bourdieu die Wirtschaftswissenschaften als "Schnittstelle" zwischen wissenschaftlichem und ökonomischem Feld verstanden. Mit Rückgriff auf die Arbeiten von Lebaron (2001) wird dabei auf die "Fiktion" einer Autonomie des Feldes der ÖkonomInnen fokussiert, denn der heutige "Neoliberalismus ist das Ergebnis einer gesellschaftlichen intellektuellen Produktions- und Vertriebsarbeit" und ausgerechnet in Zeiten von Wirtschaftskrisen erheben sich die ÖkonomInnen zu legitimen Sprechern und Diskursproduzenten. Das wirtschaftswissenschaftliche Feld wird mit diesem methodischen Zugang als "Kampffeld zur Durchsetzung der legitimen Herrschaftsordnung" verstanden und so erklärt sich nach Meinung der Autoren auch die Gefahr, die von einem heteronomen Feld der Wirtschaftswissenschaften auf alle im Machtfeld vertretenen Felder kultureller Produktion ausgeht.
Institut für Soziologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Soziologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg