Ulirch Busch
23 Seiten · 5,17 EUR
(22. März 2013)
Aus der Einleitung:
Die ökonomische Analyse und Kritik von Karl Marx hat die kapitalistische Produktionsweise des 19. Jahrhunderts, den klassischen Kapitalismus, zum Gegenstand, nicht aber eine wie auch immer definierte postkapitalistische Gesellschaft. Sie ist mithin auch keine ideelle Vorwegnahme des Sozialismus/Kommunismus. Da jede Kritik aber einer Alternative bedarf, finden sich in dem umfangreichen Werk von Marx (und Engels) auch Überlegungen und so manche eingestreute Bemerkung zu den ökonomischen Grundlagen einer künftigen Gesellschaft. Diese sind, obwohl insgesamt von beachtlichem Umfang, aber eher aphoristisch und fragmentarisch als systematisch und waren von ihren Verfassern auch nie anders gemeint denn als allgemeine Hinweise und skizzenhafte Entwürfe für eine neue Gesellschaft. Zudem handelt es sich hierbei nicht um eigenständige Abhandlungen mit theoretischem Anspruch, sondern um Analogien und Konsequenzen, die, wie Engels 1886 hervorhob, in einem engen Kontext mit den "historischen Tatsachen und Entwicklungsprozessen" ihrer Zeit stehen. Sie lassen sich folglich nur "im Zusammenhang mit diesen Tatsachen", also im historischen Kontext, verstehen; außerhalb desselben aber sind sie "theoretisch und praktisch ohne Wert".
Finanzwissenschaftler und Hochschullehrer für Volkswirtschaftslehre. Er gehört seit 2010 dem Präsidium der Gelehrtenakademie Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. an. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geldtheorie, Finanztheorie, Verteilungstheorie, Transformationsforschung und Ostdeutschlandforschung.
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