Stephan Schulmeister
29 Seiten · 6,69 EUR
(12. Februar 2020)
Aus der Einleitung
Zu Beginn skizziere ich jene Merkmale von Charakter und Denkstil von Keynes, die sein Handeln als Finanzinvestor und sein Nach-Denken über Finanzmärkte prägten. Der nächste Abschnitt widmet sich der Entwicklung des Praktikers Keynes vom „money maker“ zum „value investor“. Der Hauptteil zeigt: Keynes’ Verständnis der Finanzmärkte widerspricht den Grundannahmen der Neoklassik nicht nur im Hinblick auf die Rolle von Unsicherheit, sondern auch durch die (implizite) Ersetzung des „homo oeconomicus“ durch den „homo humanus“. Denn ökonomisches Verhalten wird essentiell auch von Emotionen geprägt sowie durch soziale Interaktion und damit durch die Bündelung von Emotionen zu „market sentiments“. Abschließend skizziere ich die Relevanz dieser Einsichten für ein Verständnis der wirtschaftlichen Entwicklung in der Nachkriegszeit.
geb. 1947, selbständiger Wirtschaftsforscher und Universitätslektor, von 1972 bis 2012 Mitarbeiter am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), Forschungsschwerpunkte: Spekulation auf den Finanzmärkten und ihre makroökonomischen Folgen, insbesondere durch die Bewertungseffekte von „Bullen- und Bärenmärkten“ sowie der „lange Entwicklungszyklus“ als Abfolge real- und finanzkapitalistischer „Spielanordnungen“.
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