Felix Ekardt
9 Seiten · 2,31 EUR
(23. April 2014)
Abstract:
"Die Energiewende" ist in Deutschland ein großes Thema und wird dabei häufig in einer bestimmten Weise debattiert. Häufige Sichtweisen zur Energiewende haben freilich einige Haken: Die Energiewende in Deutschland ist bisher nur eine Stromwende, die Wärme, Treibstoff und stoffliche Nutzungen der fossilen Brennstoffe weitgehend ausblendet. Auch die Instrumentenwahl in der deutschen und europäischen Energie- und Klimapolitik ist oft wenig wirksam und droht die gesetzten Ziele aufgrund von Rebound-Effekten, Verlagerungseffekten, Vollzugsproblemen u.a.m. zu verfehlen. Verkürzt wahrgenommen werden zudem die Hemmnisse oder (positiv gesprochen) Transformationsbedingungen, die weit über politische Interessen oder Wissensfragen hinausgehen. Ebenfalls oft übersehen wird der normative Charakter der Ziele der Energie- und Klimapolitik, wobei "normativ" entgegen einer verbreiteten Ansicht nicht meint, dass diese Ziele nur subjektiv und nicht wissenschaftlich erfassbar seien. All diese Fragen lenken zugleich den Blick auf Friktionen des generellen Nachhaltigkeitsdiskurses, der in Teilen durch Redundanzen, fehlende ernstgemeinte Interdisziplinarität, fehlende Literaturaufarbeitung und begriffliche Unschärfen gekennzeichnet ist.
LL.M., M.A., ist Jurist, Philosoph und Soziologe, Gründer und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik (www.nachhaltigkeit-gerechtigkeit-klima.de); ferner Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie, Juristische Fakultät/Universität Rostock und Leibniz-Wissenschaftscampus Phosphorforschung Rostock. Beratung zahlreicher öffentlicher/gemeinnütziger Auftraggeber auf EU-/Bundes-/Landesebene; regelmäßiger Tageszeitungsautor; Mitglied verschiedener Sachverständigenkommissionen.
[weitere Titel]