Armin Steinbach, Philipp Steinberg
Mit einem Vorwort des Wirtschaftsweisen Professor Peter Bofinger
233 Seiten ·
19,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-843-5
(Oktober 2010
)
9 farbige Abbildungen
Haben wir aus der Krise gelernt? Reichen die in die Wege geleiteten Reformen aus? Oder droht unserem Reformeifer auf halber Strecke die Luft auszugehen? Nach Ausbruch der Krise hat die internationale Gemeinschaft einen Reformprozess in Gang gesetzt, der eine Reihe von finanz- und wirtschaftspolitischer Maßnahmen auf globaler, europäischer und nationaler Ebene auf den Weg gebracht hat. Um der Ernsthaftigkeit von Politik und Wirtschaft bei der Umsetzung der angekündigten Reformen auf den Zahn zu fühlen, sollte eine Bewertung der bisherigen Reformbemühungen vorgenommen werden. Dazu werden die seit Ausbruch der Krise getroffenen finanzmarktpolitischen Reformen dargestellt, ihre Auswirkungen auf die Finanzmärkte analysiert und verbleibender Handlungsbedarf identifiziert. Unterm Strich wird den Reformen ein gemischtes Zeugnis ausgestellt. Während in einigen Bereichen zügig wirkungsvolle Maßnahmen in die Wege geleitet wurden, zeichnen sich in anderen Bereichen entweder erhebliche Verzögerungen oder eine unzureichende Tragweite der Maßnahmen ab.
Die Reformen dürfen jedoch nicht auf die Finanzmärkte beschränkt bleiben. Der Blick muss auch auf die wirtschaftspolitischen Fehlentwicklungen gerichtet werden, die die Finanzkrise entweder maßgeblich mit verursacht haben, oder die nach Ausbruch der Krise offen zu Tage getreten sind. Wirtschaftspolitische Fehlentwicklungen sind mit dem Versagen der Finanzmärkte eng verflochten. Eine Krisenbewältigung, die sich auf eine Reform der Finanzmärkte beschränkt, läuft Gefahr, zu kurz zu greifen. So sind etwa die globalen Leistungsbilanzungleichgewichte mitverantwortlich für die Aufblähung und Destabilisierung der Finanzmärkte. Wie das Beispiel Griechenland veranschaulicht, kann auch innerhalb Europas eine verfehlte Wirtschaftspolitik europaweite Krisen mit negativen Auswirkungen auf die Stabilität der Währungsunion auslösen. Die Auswirkungen der Krise(n) der letzten Jahre auf die Realwirtschaft sind so gravierend gewesen, dass ein Umdenken in der Wirtschafts- und Steuerpolitik unausweichlich erscheint. Wie ist unsere Wirtschaftspolitik aufgestellt, um diese Fehlentwicklungen zu korrigieren? Welches sind die Weichenstellungen, die erforderlich sind, um die Grundlagen für krisenfestes Wachstum zu legen? Das Buch bietet neben fundierten Analysen eine Fülle an Vorschlägen, Lehren aus der Finanz- und Wirtschaftskrise zu ziehen.
"Hoch anzurechnen ist den Autoren, dass sie in ihrer Analyse einen Schritt weiter gehen. Mit der Regulierung nur auf den Finanzmärkten ist man für die nächste Krise nicht gewappnet. Einhergehen müssen Änderungen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, um nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten.
Im Mittelpunkt steht die Stärkung der Binnennachfrage durch Lohnerhöhung, Einführung eines Mindestlohnes und die Stärkung von Normalarbeitsverhältnissen. Doch auch Unternehmen sollen durch Steuererleichterungen und -anreize stärker in Forschung und Entwicklung investieren. Gerechtigkeit auch in der Steuerpolitik: Die Autoren plädieren dafür, Geringverdiener steuerlich zu entlasten und Besserverdienende höher zu belasten. Und sie schlagen die Einführung einer persönlichen Vermögensteuer vor."