Gisela Kubon-Gilke
13 Seiten · 2,75 EUR
(07. Oktober 2019)
Zusammenfassung:
Die meisten Systeme der sozialen Sicherung basieren auf einer Finanzierung durch Sozialabgaben auf Erwerbsarbeit und allgemeine Steuern. Wenn die Arbeitsproduktivität sowie der Anteil der Alten an der Bevölkerung zunehmen, resultiert daraus ein gewisser Wachstumszwang, will man die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben dauerhaft sichern. Eine Postwachstumsgesellschaft benötigt deshalb einen Umbau der sozialen Sicherung. Zwei Alternativen werden in diesem Beitrag vorgestellt: erstens eine präventive Sozialpolitik etwa via Vermögensumverteilung, Staats- beziehungsweise Arbeitnehmerfonds und Förderung von Genossenschaften und Arbeiterselbstverwaltungen, zweitens eine Veränderung der Finanzierungs- und Anspruchsbasis beispielsweise durch ein unbedingtes Grundeinkommen oder eine negative Einkommensteuer oder auch durch die Einbeziehung zivilgesellschaftlicher, nicht monetär entlohnter Tätigkeiten (zum Beispiel Zeitkontenmodelle). Der Beitrag analysiert, inwieweit durch solche Varianten der sozialen Sicherung der Wachstumszwang verringert werden kann.
Professorin für Ökonomie und Sozialpolitik an der Evangelischen Hochschule Darmstadt. Im Metropolis-Verlag gibt sie zusammen mit Martin Held und Richard Sturn das "Jahrbuch Normative und institutionelle Grundfragen der Ökonomik" heraus.
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