Stefan Summerer
20 Seiten · 3,53 EUR
(22. August 2006)
Aus der Einleitung von Sabine Kirsch:
Stefan Summerer berichtet aus dem Umweltbundesamt, dessen Aufgabe darin bestehe, dem Bundesumweltministerium durch wissenschaftliche Forschungen Entscheidungshilfen an die Hand zu geben. Was die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die politische Praxis jedoch erschwere oder sogar verhindere, seien die unterschiedlichen Systemlogiken von Wissenschaft und Politik. Erschwerend komme hinzu, dass Umweltpolitiker innerhalb der Regierung leicht in die Rolle „chronischer Bedenkenträger“ geraten. Statt sich gegeneinander abzugrenzen sei es jedoch notwendig, die gegenseitige Abhängigkeit der beiden Systeme bei der Übernahme von Verantwortung für die Umwelt anzuerkennen. Summerer fordert daher, in der wissenschaftlichen Politikberatung einen sozial-integrativen Ansatz zu verfolgen und gegenüber anderen Politikbereichen kommunikationsfähig zu sein. Unüberhörbar ist außerdem sein Appell an die Öffentlichkeit, die die Berücksichtigung wissenschaftlicher Zielkonzeptionen im politischen Entscheidungsprozess letztlich einfordern und legitimieren müsse.
Seit 1979 wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Oberrat im Umweltbundesamt. Nach der wissenschaftlichen Assistenz und der Promotion am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg (1969–1974) wissenschaftlicher Assistent beim Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (1974–1979). Forschungsschwerpunkte: Umweltverträglichkeitsprüfung, Technikfolgenabschätzung, öffentliche Akzeptanz moderner Technologien, nachhaltige Entwicklung, ökologische Ethik.